Worauf Du achten solltest wenn die Weidesaison beginnt
Die Weidesaison steht vor der Tür und mit ihr auch die Frage danach, wie man die Pferde am besten an die neue Futtersituation auf der Weide gewöhnt, damit sie vom saftigen, frischen Grün nicht krank werden.
Die meisten Pferde haben über die Wintermonate keinen Koppelgang und dürfen im Frühjahr erst wieder auf die Weide, wenn das Gras schon dicht gewachsen ist. Während Pferde, die ganzjährig auf der Weide gehalten werden, nach und nach das frisch sprießende Gras aufnehmen, kann sich deren Darmflora an den hohen Nährstoffgehalt langsam gewöhnen. Anders verhält es sich jedoch bei Pferden, die über den Winter in der Box und in Ausläufen ohne Zugang zu Gras gehalten werden. Die Darmflora ist an das faserreiche und gegen Ende des Winters relativ nährstoffärmere Heu oder Heulage angepasst. Frisches Gras enthält wenig Raufaser und einen hohen Anteil an Eiweiß und Kohlenhydraten, die nicht in großen Mengen auf einmal aufgenommen werden dürfen. Die Darmflora muss sich erst an den veränderten Nährstoff- und Fasergehalt anpassen.
Der richtige Zeitpunkt zum Anweiden
Im Allgemeinen weiden die meisten Pferdebesitzer irgendwann zwischen März und Mai an – je nach dem wie lang der Winter war, wie gut die Weiden im Vorfeld auf die Saison vorbereitet wurden und wie viel Weidefläche man generell zur Verfügung hat.
Dass das Anweiden langsam und Schritt für Schritt erfolgen sollte, wissen zum Glück die meisten Pferdebesitzer. Bis man die Pferde den ganzen Tag aufs Grüne lässt, sollten 4 bis 6 Wochen ins Land gegangen sein. Begonnen mit jeweils 15 bis 20 Minuten an den ersten vier bis fünf Tagen, wird die Weidezeit täglich um ein paar Minuten gesteigert.
Pferde, die empfindlich oder bereits vorgeschädigt sind (adipöse Pferde oder Pferde, die bereits schon einmal Hufrehe hatten) sollten noch wesentlich langsamer und erst zu einem späteren Zeitpunkt (wir empfehlen Juni) an die Weide gewöhnt werden. Denn es ist ratsam, Pferde mit Stoffwechselerkrankungen (PSSM, EMS, Cushing) erst anzuweiden, wenn das Gras bereits eine Höhe von ca. 25 cm hat. In Einzelfällen muss sogar vom Weidegang komplett abgeraten werden.
Mögliche Folgen von zu schnellem Anweiden
Erfolgt die Umstellung abrupt, besteht die akute Gefahr einer Darm-Dysbiose. Die Folgen sind Verdauungsstörungen wie Blähungen, Kotwasser und Durchfall bis hin zu Koliken und Hufrehe. Pferde mit bekannten Stoffwechselstörungen wie z.B. ECS und EMS sind besonders gefährdet. Durch die Dysbiose werden vermehrt (giftige) Stoffwechselprodukte gebildet, die von der Darmschleimhaut aufgenommen werden, über die Blutbahn in die Leber gelangen und dort weiter verstoffwechselt und ausgeschieden werden müssen.
Eine erhöhte Leberbelastung kommt mittlerweile sehr häufig vor und kann über eine Blutuntersuchung festgestellt werden – noch ehe die sehr unspezifischen klinischen Symptome auftreten. Angelaufene Beine, Blähungen, Kotwasser, stumpfes Fell oder Leistungsabfall mit schneller Ermüdung können erste Anzeichen dafür sein. Als weitere Folgeerscheinung können sich die Kapillargefäße der Huflederhaut verengen und es besteht die Gefahr, dass es zu einer Entzündung oder einem Hufrehe-Schub kommt.
Unsere Tipps für das Anweiden Deines Pferdes:
- Zunächst sollte das Anweiden an der Hand über 5-10 Minuten täglich erfolgen.
- Nach 3-4 Tagen kann die Dauer täglich um 5-10 Minuten verlängert werden.
- Erst wenn das Pferd nach ca. 2 Wochen an 1 Stunde Grasen gewohnt ist, kann die Dauer um jeweils 30 Minuten bis zu 1 Stunde täglich verlängert werden.
- Vor dem Weideauftrieb immer erst ausreichend Heu füttern.
- Bitte stelle auch auf den Weiden immer ausreichend Wasser zur Verfügung.
- Nach dem Weidegang immer erst Heu oder Stroh füttern, erst dann das tägliche Kraft- oder Mischfutter.
- Achte auf eine ausreichende Graslänge (mind. 20 bis 25 cm) – je länger das Gras, desto mehr Rohfaser sowie weniger Eiweiß und Zucker!
- Im April bis Mitte Mai kann es nachts noch zu Temperaturen um den Gefrierpunkt kommen. Scheint nach solchen Nächten die Sonne am Morgen – ACHTUNG FRUKTAN = Hufrehegefahr. Hier solltest Du sicherheitshalber zunächst nur nachmittags anweiden.
- Dein Pferd sollte vor und nicht während des anweidens entwurmt werden. Das belastet den Entgiftungs- und Verdauungsstoffwechsel ggf. zu stark
ACHTUNG: Durch den Winter oder noch im kalten Frühjahr kurzgefressene Weiden bergen die Gefahr aufgegangener Ahornkeimlinge. Weide kurzgefressene Wiesen nur nach vorheriger Kontrolle an und stelle sicherheitshalber ausreichend Heu zur Verfügung!
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